Der Titel des diesjährigen Chörlikonzerts war Programm: Träumereien. Lieder, die das garstige Wetter vor der Tür vergessen liessen und im heimelig hergerichteten Gemeindesaal direkt ins Herz gingen. Eröffnet hat das Jodlerchörli den ausverkauften Abend mit dem Lied «Zyt ha» aus der Feder von Marie-Theres von Gunten, Ehrendirigentin des Chörlis. Den Text dazu lieferte ihr Bruder Jules Walthert. Die Botschaft schien anzukommen. Das Publikum lauschte verträumt den Melodien und widmete sich ganz dem Moment. Nach dem gelungenen Einstieg der Grossen unter der Leitung von Dirigentin Yvonne Fend war die Bühne bereit für den Nachwuchs.

Das Chinderchörli und der Papagei

Ganz wie die Grossen führte auch das Chinderchörli mit unterhaltsamen Moderationen durch ihre Lieder. Sie hatten die Lacher des Publikums auf ihrer Seite, als sie erklärten, dass ein Papagei im Winter wohl eher ein «Chapagei» sei. Und auch als sie ihr zweites Lied «Siebe Siebenschläfer» von Andres Bond (arr. Nadja Räss) sangen und sogar Schafe tanzen liessen, war einige Schmunzler im Gemeindesaal zu vernehmen. Wie das mal sein wird, wenn die Kinder auch bei den Grossen mitsingen dürfen? Das dies nicht für längere Zeit ein Traum bleibt, wurde das Chinderchörli bei seiner Zugabe von den Grossen unterstützt. Gemeinsam musizieren verbindet!

Mit dem Lied «Rosezyt» von Emil Grolimund kam es zu einer Weltpremiere, wie Moderator Sepp Christen erklärte. Zum ersten Mal stand Fränzi Albisser als Solojodlerin auf der Bühne. Publikum, wie auch die Chörligspändli waren begeistert. Zusammen mit Doris Erdin, die wie gewohnt souverän mit ihrem Akkordeon begleitete, gelang ein Vortrag, der das Motto des Konzerts sofort wieder in Erinnerung rief: es war einfach zum Träumen. Bevor es dann in die erste Pause ging, gab das Jodlerchörli Alex Eugsters Stück «Hol dir en Stärn» zum Besten.

Von Frauen und Mannen

Die Schwyzerörgeligruppe der Musikschule Seetal liess die Bühne klein aussehen. Mit einem Grossaufgebot mit Schwyzerörgeli, Flaschenklavier und Trompete, aber auch durch mimische Untermalungen ihrer Stücke, verzauberte die Gruppe den Gemeindesaal. So zeigten sie, wie man sich das konkret vorstellen muss, «wenn ein Fraueli z’ Märit wott». Statt die aufgetragenen Arbeiten zu erledigen, erfreuten sich die Jungs feuchtfröhlicher Stunden. Aber auch die jungen Frauen, vom Markt nach Hause gekehrt, liessen sich nicht lumpen und heizten musikalisch so richtig ein.

Nun folgte ein wahres Schlussbouquet. Es wechselten sich Duett, Terzett, die hauseigene Kleinformation, Solojodlerin Arlette Wismer und das Jodlerchörli ab. Die Träumereien waren auch im zweiten Teil des Konzerts allgegenwärtig: «s’ Tröimli», «Ha träumt» oder «Tröim mit mir id Nacht». Einer der Höhepunkte war sicher das Festlied «Ä Traum» von Robert Fellmann. Das Chörli holte sich damit am Eidgenössischen Jodlerfest in Zug die Bestnote. Doch mit den letzten Chorklängen war der Abend noch lange nicht vorbei. Das Ländlertrio Hofstetter-Baumeler sorgte weiterhin für lüpfige Klänge und auch die Bedienung versorgten die Gäste bis spät in die Nacht mit Speis und Trank.